Schützenkönig – Was bedeutet dieser Titel?
Der Schützenkönig. Ein Titel, der in vielen Regionen einen hohen Anerkennungswert hat. So ist es nicht unüblich einen Schützenkönig auch noch Jahre nach seiner Regentschaft mit „Majestät“ zu begrüßen. Was ein Schützenkönig ist, wie man Schützenkönig wird und welche Titel es dabei gibt, wird im folgenden Text näher beschrieben. Ebenso, wie das Vogelschießen. Eine Variante zur Ermittlung des Schützenkönigs, welche in ländlichen Regionen, wie zum Beispiel dem Sauerland noch heute jährlich ausgeführt wird
Beliebter Titel in der lokalen Gemeinschaft
Ein Schützenkönig bekleidet ein hoch angesehenes Amt im Schützenverein und oft auch in der städtischen oder dörflichen Gemeinschaft.Der Titel kommt aus dem Bürgerschützenwesen und wird auch in Schützenbruderschaften noch ausgefochten. Allerdings gibt es keine einheitlichen Bestimmungen, wie ein Schützenkönig bestimmt wird. Zwar gibt es in der lokalen Gemeinschaft oft schon früh Gerüchte, wer sich anschickt Schützenkönig zu werden, das allerletzte Wort fällt aber erst bei dem Schießen um den Königstitel. Da das Amt allerdings mit hohen Kosten verbunden ist, kann oft schon vorher eine engere Auswahl an möglichen Würdenträgern getroffen werden.
Montagmorgen: Abmarsch zum Vogelschießen
Manche Schützenvereine veranstalten das Schießen um den Schützenkönig, in dem Sie auf eine Schießscheibe mit einem Luftgewehr schießen. Diese Scheiben sind dann in der Regel mit Tieren verziert, zum Beispiel einen Fuchs. Daneben existiert auch das Vogelschießen. Dieses findet oft am Montagmorgen statt und beendet die Regentschaft des amtierenden Schützenkönigs, welche in der Regel ein Jahr dauert. Beim Vogelschießen wird ebenfalls mit einem Kleinkalibergewehr oder einem Luftgewehr geschossen, welches aus Sicherheitsbestimmungen auf einem Sockel platziert ist, welches nur das Zielen auf den Vogel erlaubt. Der Vogel wird meistens in der lokalen Gemeinschaft mit viel Sorgfalt gefertigt. Am Vogel angebracht sind Insignien, wie der Apfel, die Krone oder das Zepter. Diese Insignien stehen im Zusammenhang mit dem König und regeln auch mancherorts, wer zum Beispiel Vizekönig ist. Das Vogelschießen findet auf der Vogelwiese statt und kann mehrere Stunden andauern. Nach dem letzten Schuss wird der Schützenkönig meist von seinen Brüdern auf den Schultern getragen und die örtliche Gemeinschaft gratuliert dem neuen König. Anschließend ernennt der König seinen Hofstaat, der aus anderen Schützen, des Vereins besteht und deren Frauen, den sogenannten Hofdamen. Nachdem diese beim Friseur waren und sich in festliche Kleider begeben haben, wird der Hofstaat entweder beim örtlichen Gasthof oder beim Zuhause des Königspaares abgeholt und in einem feierlichen Umzug zum Schützenplatz begleitet.
Was bekommt der Schützenkönig?
Mancherorts sind Titel neben dem Schützenkönig zu besetzen. Wie diese verteilt werden, ist nicht festgeschrieben und wird durch den jeweiligen Verein oder Bruderschaft bestimmt. Son gibt es den ersten Ritter, das ist der Schütze, der nach dem Schützenkönig am besten war. Oder den Schlumpenkönig, welcher den schlechtesten verwertbaren Schuss abgegeben hat. Der König bekommt in der Regel eine Königskette. Diese hat kleine Metallplättchen befestigt, auf der das Jahr des Titelgewinns eingraviert ist.
Welche Aufgaben hat ein Schützenkönig?
Der Schützenkönig besucht während seiner Regentschaft viele unterschiedliche Veranstaltungen. Diese haben oftmals einen lokalen Charakter, wie zum Beispiel die örtliche Kirmes oder dem Volkstrauertag. Zudem besucht er natürlich auch Veranstaltungen von anderen Schützenvereinen, etwa von benachbarten Schützenvereinen.