Samstag, 15. Januar, 2022  Aus dem Bereich: Thema Schützenvereine

Nicht nur Corona bremst die Stuhrer Schützenvereine

Schützenverein Stuhr e.V.

Die deutschen Schützenvereine klagen bereits seit Jahren über das mangelnde Interesse des Nachwuchses, der fehlenden Frauenquote und bangen somit um ihr Überleben. Die Corona-Pandemie entschärft diese Situation nicht sonderlich, wie unter anderem die Stuhrer Schützenvereine spüren.

Stuhrer Schützenvereine leiden extrem unter Pandemie

Seit Ende 2019 grassiert die Corona-Pandemie und hat vieles zum Stillstand gebracht. Besonders Schützenvereine leiden unter den Regeln zur Eindämmung des Virus, weil das Vereinsleben, welches für die Mitglieder ein zentraler Punkt ist, nahezu zum stillstand kam. Bis heute gibt es keine großen Lockerungen, die Unsicherheit ist groß und mögliche Lockerungen waren bisher nur kurzfristig oder werden nicht angenommen.

Andreas Dettmer, erster Vorsitzender vom Schützenverein Stuhr, berichtet gegenüber kreiszeitung.de, dass es seit zwei Jahren kein richtiges Vereinsleben mehr gäbe. Man könne nur auf wenige Wettkämpfe zurückblicken, Festlichkeiten konnten gar nicht stattfinden.

Dies hat nicht nur die Unzufriedenheit der Mitglieder zur Folge, auch der dringend benötigte Nachwuchs könne so nicht erreicht werden. Entsprechende Gegenmaßnahmen, wie beispielsweise verstärkt präsenz auf den sozialen Netzwerken zu zeigen, brachten nicht den gewünschten Erfolg und kamen so ebenfalls zum Erliegen.

Inoffizielle „Kündigungen“ erschweren das Vereinsleben

Bisher scheint es, als wollen die Mitglieder ihren Verein weiterhin durch die Kriese tragen, denn Mitgliedskündigungen gab es nicht. Jedoch fallen Mitglieder weg, weil sie beispielsweise versterben – das Alter fällt in den meisten Schützenvereinen hoch aus. Derzeit kann der Stuhrer Schützenverein auf 161 Mitglieder blicken, vor der Pandemie waren es zwischen 160 und 170 Mitglieder.

Jugendliche fehlen – Grundinteresse besteht

Die Schließungen all der Dinge, die besonders Jugedliche anziehen, hatte den Effekt, dass sich mehr für das Vereinsleben interessieren. So gab es beispielsweise im Stuhrer Schützenverein drei Neuanmeldungen. Doch die immer wieder wechselnden Bestimmungen führen dazu, dass auch neugierige Jugendliche das Interesse verlieren, verunsichert werden und wegbleiben. Im letzten Herbst wurden die Maßnahmen wieder angezogen, entsprechende Vereinevents konnten icht stattfinden.

Da niemand weiß, wie sich die Lage entwickelt, kann nicht sicher geplant werden, wenngleich geplant werden muss. Nicht nur Feierlichkeiten fehlen und werden benötigt, sondern auch Mitgliederversammlungen.

Freud und Leid zugleich: Festlichkeiten und die Finanzen

Der Stuhrer Schützenverein blickt mit Hoffnung auf sein Frühjahrsschießen, welches im Frühjahr stattfinden soll – und sei es nur intern. Weiterhin freuen sich die Mitglieder auf das Schützenfest vom 15. bis zum 17. Juli – ob dies allerdings stattfinden kann, weiß derzeit niemand. Man müsse spontan bleiben und möchte das Schützenfest nur dann auf die Beine stellen, wenn es allen Beteiligten mehr Freude als Frust beschert.

Immerhin kann der Stuhrer Schützenverein sich darüber freuen, dass er keine finanziellen Einbußen habe. Denn auch wenn das Vereinsleben auf Eis liegt, so kann dem Schießsport derzeit gefrönt werden, was für viele eine echte Erleichterung ist.

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