Dienstag, 3. März, 2020  Aus dem Bereich: Thema Schützenvereine

Wie wird man Schützenkönig?

Schützenkönig: Eine ehrenvolle Aufgabe

Schützenkönig – ein Begriff, der selbst denen, die mit dem Schützenwesen recht wenig zu tun haben, bekannt ist. Nur dann hört es meistens auch schon auf –  was nicht schlimm, aber durchaus schade ist, denn das Amt des Schützenkönigs ist sehr ehrenvoll und bringt eine Menge Aufgaben und Verantwortung mit sich. Vor allem aber wird man nicht „einfach so“ Schützenkönig, sondern muss dafür einiges tun.

Falls Sie mit dem Gedanken spielen, Schützenkönig werden zu wollen oder generell mehr über das Thema wissen möchten, sind Sie hier genau richtig. Wir erklären Ihnen, wie Sie das Amt antreten können, warum es so beliebt ist und was für Pflichten auf Sie zukommen.

Keine einheitlichen Regelungen

Im Vergleich zu vielen anderen Dingen und Ämtern in Deutschland unterliegt die Vergabe des Schützenkönigamts keinen einheitlichen Reglementierungen. Insofern kann jeder Verein selbst festlegen, wie er seinen Schützenkönig kürt – und ob er das tut.

In der Regel findet ein Wettschießen statt, bei dem der beste Schütze den Titel gewinnt. Das Wettschießen findet während des Schützenfestes statt, welches bei nahezu jedem Verein ein großes Event ist, bei dem sich nicht nur die Vereinsmitglieder treffen, sondern auch die Familien, Freunde und Schützen aus der Umgebung.

Abhängig von der Traditionstreue sind die Wettschießen mehr oder weniger förmlich. Soll der Schützenkönig aus dem Schießen hervorgehen, ist es in den meisten Vereinen noch so, dass alle männlichen Vereinsmitglieder teilnehmen dürfen, die mindestens 18 Jahre alt sind, wobei auch Schützenköniginnen auf dem Vormarsch sind.

Während des Wettstreits schießen die Schützen mit einem Luft- oder Kleinkalibergewehr auf Schießscheiben oder Tierattrappen, denn heutzutage tötet man für den Titel keine echten Tiere mehr. Der Sieger erhält nicht nur Ruhm, Ehre und den Titel, sondern auch eine Königskette, an die Auszeichnungen gehängt werden können – unter anderem ein Metallplättchen mit dem eingravierten Jahr, in dem man den Titel erhalten hat.

Traditionell findet auch das Vogelschießen statt, welches an einem Montagmorgen die Regentschaft des amtierenden Schützenkönigs beendet. Der „Vogel“, auf den die Schützen schießen, ist meist aus Holz und mit viel Liebe gestaltet, um dem Schützenkönig einen gebührenden und ehrenvollen Abschied zu bescheren.

Die Pflichten als Schützenkönig

Auch, wenn es keine einheitlichen Regelungen gibt, so bleibt der Sieger in der Regel für ein Jahr in seinem Amt. Dabei kommen verschiedene Pflichten auf den Schützenkönig zu.

Die Hauptaufgabe ist die Repräsentation des Schützenvereins.

Dazu gehört, auf verschiedenen Veranstaltungen anwesend zu sein. So beispielsweise auf Eröffnungsfeiern, am Volkstrauertag, an offiziellen Versammlungen der Gemeinde und/oder des Vereins oder anderen Vereinen.

Damals hatte der Titel „Schützenkönig“ nicht nur einen repräsentativen Charakter, sondern brachte auch Steuerbefreiungen mit sich.

Der Schützenkönig und sein Hofstaat

Oft gibt es drei Plätze zu belegen:

  1. Bester Schütze: Schützenkönig
  2. Zweitbester Schütze: Erster Ritter
  3. Drittbester Schütze: Zweiter Ritter

Außerdem gibt es noch weitere, mehr oder weniger, ehrenvolle Titel (z. B. Schlumpkönig oder Schnappritter), wobei diese Tradition nicht in allen Vereinen zu finden ist.  Hinzu kommen Minister, der Jugendschützenkönig, Schülerprinz oder Edelknabenkönig und einige weitere, welche den sogenannten Hofstaat bilden.

Sie wollen mehr?

Es gibt die Möglichkeit, seinen Rang als Schützenkönig zu steigern. Beim sogenannten Königsschießen, welches durch die übergeordneten Schützenverbände veranstaltet wird, kann der Titel des „Bundesschützenkönigs“ oder „Landesschützenkönigs“ der Kreis- oder Gauebene bzw. Landesebene erworben werden.

 

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