Donnerstag, 19. März, 2020  Aus dem Bereich: Thema Schützensport

Wegen Attentaten: DSB verstärkt Extremismus-Prävention

DSB verstärkt Extremismus-Prävention (geralt/Pixabay)

Die Meinung über Sportschützen ist schon immer sehr zwiegespalten – die (rechts-)extremistischen Attentate durch fehlgeleitete Sportschützen der letzten Zeit tragen nicht zu einer besseren Meinung bei, sondern verstärken den Ruf nach Verbot und schärferen Gesetzen. Der Deutsche Schützenbund weiß genau, welcher Druck auf den Schützen des Landes liegt und will nun mehr Präventionsarbeit leisten, damit es nicht noch einmal zu solchen tragischen Vorfällen kommt.

Wie genau dies aussieht, erklären wir Ihnen hier.

Keine Waffen in die Hände von Terroristen, Extremisten oder Verbrechern“

Aufgrund der steigenden rechtsextremistisch motivierten Anschläge sieht sich der DSB in der nachvollziehbaren Pflicht, dem entgegenzuwirken. Aus diesem Grund hat sich der Deutsche Schützenbund mit dem Hessischen Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus (HKE) des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport (HMdIS) zusammengesetzt und einen Plan entwickelt, wie dies möglichst erfolgreich in die Tat umgesetzt werden kann. Das Ziel ist es, Waffen nur denen zugänglich zu machen, die mit diesen umzugehen wissen und sie im sportlichen Sinne nutzen wollen.  Terroristen, Extremisten oder Verbrecher sollen keine Möglichkeit hierzu bekommen, wie der DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels in Aussicht stellt.

Der erste Schritt der Extremismus-Prävention besteht darin, einen Info-Flyer für die Vereine zur Verfügung zu stellen, die über die bestehenden Veröffentlichungen des HKE informieren.

Zudem sei man dabei, „ein Pilotprojekt mit dem Arbeitstitel „Schützen gegen Extremismus“ in Hessen“ auf die Beine zu stellen, mit dem man themenspezifische Informationen, Konzepte und Vorträge von Experten bieten kann.

DSB distanziert sich von der AfD und ähnlichem Gedankengut

Immer wieder wird die AfD mit Schützenvereinen in Verbindung gebracht, was alles andere als im Sinne des DSB ist. Für diese Thematik gibt es sogar eine eigene Satzung, welche sich zwar nicht direkt auf die AfD bezieht, sehr wohl aber auf die Gesinnung. In der DSB-Satzung heißt es in § 3, Absatz 2:

Der Deutsche Schützenbund betreibt mit seinen Disziplinen im Sportschießen und im Bogen-sport einen gewaltfreien Sport. Er tritt rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen sowie jeder Form von Gewalt, unabhängig davon, ob sie körperlicher, seelischer oder sexueller Art ist, entschieden entge-gen. Er sieht sich insbesondere dem Schutz von Kindern verpflichtet, fördert deren Persönlichkeitsentwicklung durch Bewegung und Sport und trägt zu Rahmenbedingungen bei, die ein gewaltfreies Aufwachsen ermöglichen. Mitglieder, die eine mit diesen Grundsätzen unvereinbare Gesinnung im Verbandsleben offenbaren, haben mit Ausschluss zu rechnen.“

Mehr zum Thema

Möchten Sie noch mehr zu dem Thema „Rechtsextremismus und Sport“ erfahren, empfehlen wir Ihnen die PDF des DSB, in der es um Erfahrungen aus der Praxis, Hintergrundinformationen, Projekte, Konzepte und Literatur geht. Klicken Sie hier.

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