Sonntag, 20. September, 2020  Aus dem Bereich: Thema Schützensport, Thema Schützenvereine

Corona-Krise trifft Schützenvereine massiv

Die Corona-Krise hält seit über einem halben Jahr die Welt in Atem. Nicht nur die Gastronomie leidet sehr stark unter den Einschränkungen, auch Schützenvereine kämpfen um ihr Überleben. Das Brauchtum in Deutschland sieht sich in Gefahr – und das vollkommen zu Recht.

Es fehlen Einnahmen für die kommenden Saisonen

Im Sommer finden die meisten Schützenfeste statt – eine wichtige Einnahmequelle für Schützenvereine. Aufgrund der Pandemie müssen diese allerdings ausfallen und niemand weiß, wie lange Großveranstaltungen noch verboten bleiben. Auch Wettschießen waren stets ein finanzieller Push, der auch den Ruf und das Miteinander stärkte – ebenso wie die Mitgliederversammlungen und die Wahlen der Schützenkönige und Schützenköniginnen, die die Vereine repräsentierten. Nicht alles kann auf dem virtuellen Weg ersetzt werden, vor allem kann es nicht dasselbe Gemeinschaftsgefühl aufleben lassen.

Kleine Vereine stehen vor dem Aus

Während große Vereine sich oft über Wasser halten können, sieht es bei den kleinen Vereinen, welche vielleicht nur ein paar dutzend Mitglieder haben, ganz anders aus. Die Einnahmen, die in diesem Jahr durch das Ausfallen der Feiern fehlen, fehlen für die kommenden Saisonen, sodass Corona auch noch in ein bis zwei Jahren präsent ist, selbst wenn in dieser Minute alle Auflagen aufgehoben werden würden. Hinzu kommt die Frage, ob Räume und Musikkapellen noch existieren, wenn man wieder feiern darf – die Pandemie betrifft eben alle.

Das Schützenwesen steht vor seiner größten Krise

Aufgrund des mangelnden Interesses der Jugend am Schützenwesen fehlt den Vereinen der Nachwuchs. Die Mitglieder werden älter, scheiden aus und die Vereine verkleinern sich. Doch selbst wenn jetzt ein Trend unter den Jugendlichen aufflammen würde, weil sie gerade die Zeit haben, könnten diese ihrem neuen Interesse nicht nachkommen.

Hilfen durch den Staat

In Bayern nimmt man die Traditionserhaltung sehr ernst. Aus diesem Grund verdoppelt der Freistaat Bayern die Vereinspauschale. Ingolstadt unterstützt seine Vereine mit einer Übernahme der entgangenen Einnahmen in Höhe von 80 Prozent. Für die Vereine ist das eine große Entlastung, aber dennoch bleibt die Angst vor der Zukunft.

Möchten Sie helfen?

Wenn Sie um den Schützenverein in Ihrer Region besorgt sind, kontaktieren Sie ihn und erkundigen Sie sich, ob Sie z. B. mit einer Spende helfen können. Viele Vereine haben entsprechende Informationen auf Ihrer Webseite, freuen sich aber ebenso über den persönlichen Kontakt.

Fragen, Anregungen und Kritik zum Corona-Krise trifft Schützenvereine massiv

  1. Hallo,
    auch unser Schützenverein ist betroffen. Leider. 🙁 Und dennoch, unser Verein macht sich nebenbei das Leben selbst schwer. Hier auf dem Land sind Veränderungen nicht gern gesehen. Im Aufenthaltsraum konnte bis vor kurzem sogar noch geraucht werden. Kinder und Jugendliche anwesend. Die Luft ist geschwängert mit Qualm. Das da keine neuen Mitglieder kommen ist verständlicht. Schütenvereine müssen mit der Zeit gehen. Es fällt nur schwer, was immer so gemacht wurde zu ändern. Mein Motto: Neues gestalten, altes bewarhren.

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